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Bier Herstellung

Malz ist ein besonders wichtiger Rohstoff für ein gutes Bier. Denn Malz gibt dem Bier seine Geschmacksfülle und seine Farbe. Malz entsteht in der Mälzerei durch natürliches Keimen ausgewählter Getreidesorten. Vermälzt werden vor allem Gersten-, aber auch Weizen- oder Roggenkörner. Sie enthalten Kohlehydrate, Proteine und Vitamine. In der Mälzerei werden die Getreidekörner nach einer eingehenden Qualitätskontrolle sortiert, geputzt und danach mehrere Tage eingeweicht. So entsteht Grünmalz. Durch den anschließenden Trockenvorgang, das Darren, wird daraus Darrmalz. Malz für helles Bier wird bei etwa 80 Grad getrocknet, Malz für dunkles Bier bei rund 100 Grad. Alle Vorgänge in der Mälzerei sind natürliche Prozesse ohne jedes chemische Hilfsmittel. Der Mälzer steuert den Ablauf allein durch die optimale Dosierung von Feuchtigkeit, Temperatur und Belüftung.



Hopfen ist die "Seele des Bieres". Hopfen gibt dem Bier Aroma und seinen typischen herben Geschmack. Auch die feste Schaumkrone auf einem frisch eingeschenkten Bier verdanken wir dem Hopfen. Schon lange ist das bis zu sieben Meter hohe Klettergewächs als Heilpflanze bekannt. Hopfenharz (Lupulin) und Hopfenöle haben eine beruhigende Wirkung auf den Menschen. Zum Brauen werden nur die Dolden der weiblichen Pflanze verwendet. Je nach Biersorte gibt man 100 bis 400 Gramm Hopfen auf einen Hektoliter Bier. Biere nach Pilsener Brauart und Starkbiere werden erheblich stärker gehopft als z.B. Exportbiere. Das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt ist die Hallertau in Bayern. Geerntet werden die Hopfendolden Ende August/Anfang September mit speziellen Pflückmaschinen. 70 Prozent der deutschen Hopfenernte werden exportiert.


Hefe macht unser Bier zum "geistigen Getränk". Denn sie bringt die Bierwürze zum Gären. Bei dieser Gärung entstehen aus Malzzucker Kohlensäure und Alkohol. Hefe - das sind Sporenpilze, die fast überall in der Luft vorkommen. So war die Wirkung der Hefe zwar schon sehr früh bekannt, wissenschaftlich erforscht wurde sie jedoch erst Ende des 19. Jahrhunderts. Der Franzose Louis Pasteur und der Däne Emil Christian Hansen wiesen damals verschiedene Heferassen nach, die sich zum Bierbrauen hervorragend eignen. Ohne Hefezellen gäbe es keine Gärung. Hefe ist der ökonomischste Rohstoff des Bieres, denn er vermehrt sich während des Brauens selbst. Heute werden in Deutschland nur noch Reinzuchthefen verwendet, um eine gleichbleibende Bierqualität zu erhalten. Nach dem Brauen kann man die Hefen reinigen und so mehrfach verwenden. Es gibt ober- und untergärige Heferassen. Obergärige Hefe schwimmt am Ende des Gärprozesses an der Oberfläche des Jungbieres, untergärige Hefe setzt sich am Boden der Gärgefäße ab. Entsprechend dem Einsatz dieser verschiedenen Hefen unterscheidet man die obergärigen (z.B. Alt, Kölsch, Weizen) von den untergärigen Bieren (z.B. Pilsener, Export, Märzen).


Wasser ist der Hauptbestandteil von Bier. Zu mehr als 90 Prozent besteht es aus diesem Rohstoff. Verwendet wird zum Brauen allerdings besonders hochwertiges Wasser. Oft übertrifft seine Qualität die des üblichen Trinkwassers. Viele deutsche Brauereien besitzen auch eigene Brunnen oder Quellen. Für helle, hopfenbetonte Biere wird in der Regel weiches Wasser eingesetzt, für dunkle und auch für vollere Biere kann härteres Wasser Verwendung finden. Wasser wird in den Brauereien außerdem zum Reinigen und Kühlen benötigt. Hier haben die Brauer in den vergangenen Jahren drastische Einsparungen erzielt - unserer Umwelt zuliebe. Wurden früher insgesamt noch rund 25 Hektoliter Frischwasser für die Produktion eines Hektoliters Bier benötigt, so sind es heute nur noch fünf Hektoliter.